Erinnerungsarbeit

Bücher, Filme, Vorträge, Fernsehen

Gerda hielt ihre erste Rede bereits Ende 1946, wie sie auch in „Nichts als das nackte Leben” im Nachwort schreibt. Das war vor einer jüdischen Gruppe in Buffalo, die Geld sammelte, um jüdischen Flüchtlingen, die noch in Europa waren, zu helfen. Sie hinterließ gleich einen starken Eindruck, trotz ihres lückenhaften Englisch. In den 1950-ern hielt sie gelegentlich Vorträge, in der gesamten USA begann das nach der Veröffentlichung von „All But My Life”. Nach dem Oscar-Gewinn des Films „One Survivor Remembers” wurden sie und Kurt eingeladen, auf der ganzen Welt zu sprechen. Ein Zeichen ihrer großen Reputation: Am 27. Januar 2006 sprach Gerda als „Keynote Speaker“ bei den Vereinten Nationen in New York am ersten Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust. Seit ihrem 90. Geburtstag spricht sie nur noch gelegentlich in ihrem Wohnort Phoenix/Arizona.

Das United States Holocaust Memorial Museum (USHMM) in Washington

Das USHMM stellt in seiner Dauerausstellung das Leben der Kleins dar. Kurt und Gerda waren jahrelange tatkräftige Unterstützer des Museums. 1997 berief Präsident Clinton Gerda Weissmann Klein in den United States Holocaust Memorial Council, das Leitungsgremium des Museums.

Auf der Internetseite dieses größten derartigen Museums der USA finden sich viele Video- und Tondokumente der Kleins (öffnet in neuem Fenster), die das hier Berichtete veranschaulichen und lebendig werden lassen. 

https://www.ushmm.org

Stiftungen

The Gerda and Kurt Klein Foundation

Kurt und Gerda gründeten im April 1998 eine eigene Stiftung: The Gerda and Kurt Klein Foundation. Sie setzte sich für die Aufklärung über den Holocaust, die Menschenrechte und die Erziehung zur Toleranz ein. Unterrichtsmaterialien, Workshops, Curricula u.v.a.m. wurden der Gesellschaft zur Verfügung gestellt. Die Stiftung wurde 2012 geschlossen. Ausführlicher auf der Seite der später gegründeten Stiftung „Citizenship Counts“:

„1998 wurde eine öffentliche Stiftung, die Gerda und Kurt Klein Stiftung, gegründet, um den Auftrag der Kleins zur Förderung von Toleranz und gemeinnütziger Arbeit durch die Schaffung von zwei national anerkannten Bildungsprogrammen zu würdigen. Durch den Geschichtsunterricht bieten diese Instrumente und Materialien den Schülern die Möglichkeit, aus der Vergangenheit zu lernen und Verantwortung zu übernehmen, um in ihrer Zukunft etwas zu verändern. Die Klein-Stiftung arbeitete mit dem Southern Poverty Law Center/Teaching Tolerance zusammen, um ein Unterrichtspaket zu erstellen, das an mehr als 116.000 Schulen verteilt wurde und über 11 Millionen Schüler auf der ganzen Welt erreicht. Im Jahr 2003 schloss sich die Gerda und Kurt Klein Stiftung mit TIME Classroom zusammen, um Stand Up, Speak Out, Lend A Hand zu schaffen, das an über 22.000 Lehrer der Mittel- und Oberstufe verteilt wurde. Dieser Lehrplan knüpft an Gerda’s Erfahrungen an, um den Schülern die Bedeutung von Respekt, Verantwortung und der Akzeptanz von Unterschieden zu vermitteln. Der Lehrplan bietet auch einzigartige Service Learning-Aktivitäten und Ressourcen.“

Citizenship Counts

Mit ihrer ältesten Enkeltochter Alysa gründete Gerda 2008 Citizenship Counts“. Hier die wichtigsten Aussagen aus der „Mission“ dieser Stiftung:

Citizenship Counts ist eine überparteiliche Organisation, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Jugend von heute zu inspirieren, indem sie sie in ein staatsbürgerliches Bildungsprogramm einbezieht, das sie lehrt, den Wert und die Verantwortung der Staatsbürgerschaft zu schätzen. Unser Kernlehrplan fördert den Stolz auf die amerikanische Staatsbürgerschaft und ermutigt die Schüler, sich in ihren Gemeinden zu engagieren. Unser Ziel ist es, junge Menschen zu verantwortungsbewussten, sich am Gemeinwesen beteiligenden und sozial gerechten Bürgern zu befähigen, die die Vorteile eines Lebens in einem vielfältigen, integrativen, demokratischen Land zu schätzen wissen.
Unser multidisziplinärer Lehrplan bietet den Schülern die einzigartige Gelegenheit, Regierungsbehörden bei der Ausrichtung einer gemeindebasierten Einbürgerungs-zeremonie an ihren Schulen zu unterstützen. Dieser Lehrplan hilft den Schülern auch, mehr über den Prozess der legalen Einwanderung und die Rechte als Bürger der Vereinigten Staaten von Amerika zu erfahren.
Durch unser Programm werden alle Bürger die Gelegenheit haben, Zeuge von Einbürgerungszeremonien in ihren Gemeinden zu werden. Die Teilnahme an diesen Zeremonien wird mehr Amerikanern ein tieferes Verständnis und Akzeptanz der Rolle vermitteln, die die legale Einwanderung bei der Schaffung unseres vielfältigen und dynamischen Landes gespielt hat. Nach der Einbürgerungszeremonie ermutigen wir neue Bürger, sich bei einem von Studenten veranstalteten Empfang aktiv mit Studenten und Mitgliedern ihrer Gemeinden auseinanderzusetzen.
Unsere Vision ist die Schaffung einer gut informierten, verantwortungsbewussten Bürgerschaft von Einzelpersonen, die motiviert sind, sich am Dienst an lokalen und nationalen Gemeinschaften zu beteiligen.“

http://citizenshipcounts.org

Columbine High School

Nach den tragischen Morden an der Columbine High School im April 1999 wurden Gerda und Kurt Klein gebeten, die Schule zu besuchen und sich mit den Schülern zu treffen, die von der Gewalt an ihrer Schule so tief betroffen waren. Viele der Schülerinnen und Schüler fühlten sich nicht in der Lage, den Erwachsenen in ihrem Leben ihre Ängste mitzuteilen. Da sowohl Gerda als auch Kurt von ihren Altersgenossen, die Hitler unterstützt hatten, verfolgt worden waren, konnten die Schülerinnen und Schüler aus Columbine offen mit diesen beiden Erwachsenen sprechen, die ihre Gefühle verstehen konnten.